Kirchenaustritte: Gutes Produkt, schlechtes Marketing?

Die Austritte aus der katholischen Kirche Österreichs, die am 11. 1. 2023 bekanntgegeben wurden, zogen viel Medieninteresse auf sich. Über 90.000 Austritte sind ein neuer Rekord, damit in Verbindung verlor die Kirche fast 95.000 Mitglieder im Jahr 2022. Tenor der Bischöfe in ihren ersten Reaktionen (natürlich wissen sie es längst, sie bekommen ja monatlich Zahlen) war, dass die Kirche wieder mehr auf Menschen zugehen müsse, um ihnen mehr über Jesus zu erzählen. So, als hätten sie ein attraktives Produkt, nur hätten sie vergessen, dieses auch richtig zu bewerben.

Diese Aussage hören wir regelmäßig. Auf andere zuzugehen ist als Missionierungsauftrag biblisch. Wir verbinden aber typischerweise nicht mehr die katholische Kirche damit, sondern eher noch unangenehmere Sekten wie die Mormonen oder die Zeugen Jehovas. Nein, die Bischöfe werden sich nicht in die Fußgängerzone stellen und Leute anreden, ob sie vielleicht etwas über ihren unsichtbaren Freund hören wollen, und sie werden auch die verbliebenen PfarrgemeinderätInnen nicht auf diese Weise verbrauchen. Sie werden eher für die Bekehrung der Menschen beten (so wie für die Einheit der Christen oder gegen Corona) und weiter ihre Rituale veranstalten. Ein Jahr später nach neuen Rekordzahlen kommt dann wieder das öffentliche Wundern.

Produktmarketing

Aber analysieren wir diese Aussage einmal systematisch. Sie beinhaltet die Annahme, dass die Kirche eigentlich nichts falsch macht, sondern nur zu wenig oder in ungenügender Weise darüber erzählt. In der Wirtschaft bezeichnet man diesen Themenkreis als Marketing.

Marketing beinhaltet das Produkt selbst und die Kommunikation darüber. Ein konkurrenzfähiges, attraktives Produkt anzubieten ist genauso wichtig wie eine gute Werbung dafür, gute Public Relations fürs Unternehmen, und die Analyse aller zur Verfügung stehenden Daten.

Wenn alles gut läuft, sind die KundInnen so vom Produkt überzeugt, dass sie daran glauben. Sie wollen es haben. Sie brauchen keine Argumente mehr dafür, und akzeptieren keine dagegen. Sie vergleichen nicht die technischen Daten mit denen der Konkurrenzprodukte und verhandeln nicht über den Preis. Es muss für sie dieses eine Produkt von dieser Marke sein, auch wenn es viel kostet. In dieser Situation sahen sich lange Zeit diverse Kirchen, je nach historischer Entwicklung der Region unterschiedliche. Monopolanbieter mit einem verpflichtenden Produkt zu sein ist wirtschaftlich sehr-sehr nützlich.

Das Produkt Mitgliedschaft in der katholischen Kirche

Da alle Nachrichten die Rekord-Anzahl der Austritte nannten und auch die Aussagen der Bischöfe (O-Ton: Jeder Austritt schmerzt) sich darauf bezogen, ist es relativ klar, dass die Anzahl der Mitglieder die wichtigste Kennzahl, das Ziel der Bemühungen der Organisation ist. Es wurde nicht über die von diesen Mitgliedern bezogenen Leistungen gesprochen, die meisten von ihnen nehmen ja nichts davon in Anspruch. Sie zahlen aber jährlich mehr als ein Prozent ihres Einkommens ein. Unbestreitbar hängen die finanziellen Ziele der Organisation an diesem Produkt Mitgliedschaft.

Wie wird man Mitglied der katholischen Kirche, erwirbt also das Produkt? Die meisten Mitglieder haben das nicht selbst entschieden. Sie wurden von ihren Eltern als Säugling katholisch getauft und kamen dadurch in die Mitgliederdatenbank. Zu ihrem 18. Geburtstag bekommen sie von der Kirche die gebührende Anerkennung als BeitragszahlerIn, und zwar unabhängig davon, ob sie die ihnen aufgedrängte Zeremonie Firmung (Konfirmation, Bestätigung) durchgeführt haben, um damit ihren Zugehörigkeitswillen auszudrücken. Soweit wohl bekannt.

Die Kündigung dieses gar nicht geschlossenen Vertrages erfordert Aufwand. Auch wenn es heutzutage ziemlich einfach ist und schnell geht, muss man doch etwas dafür tun. Die Kirchen erhalten die Daten der Ausgetretenen aus dem staatlichen Meldewesen und hören auf, Erlagscheine zu schicken oder den Kirchenbeitrag vom Konto einzuziehen.

Wir kennen also die Kosten des Produkts. Was sind die Vorteile davon? Man ist als Mitglied berechtigt, gegen einen kleinen zusätzlichen Obulus kirchliche Feiern wie Trauung oder Bestattung für sich oder andere zu organisieren, oder an der gegen andere Menschen gerichteten Mitgliederwerbung als Tauf- oder FirmpatIn teilzunehmen. Sonst: Nichts. Weder wird man vom Gottesdienst ausgeschlossen, noch darf man nicht mehr an Jesus und die Lehren der Kirche glauben. Als ehrenamtliche/r MitarbeiterIn ist man sowieso willkommen.

Solange man dabei ist, vermeidet man auch negative berufliche Konsequenzen, wenn man in einem kirchlich dominierten Betrieb arbeitet. Und in manchen gesellschaftlichen Milieus ist die Mitgliedschaft in der richtigen Religionsgemeinschaft auch Voraussetzung fürs Dazugehören. Das sind jetzt nicht unbedingt Vorteile, sondern eine Art Versicherung gegen unerwünschte Ereignisse, die kausal mit der katholischen Kirche zusammenhängen. (Achtung, Vergleiche mit weiter südlich in Italien beheimateten Organisationen sind juristisch riskant.)

Ist das Produkt gut? Und wenn ja, was daran? Es ist schwer, dazu klare Informationen zu erhalten. Die zentralen Glaubensinhalte, die Grundlage ihrer eigenen Existenz kann die Kirche nach fast 2000 Jahren noch nicht einmal belegen.

Dabei wäre, wenn es einen allmächtigen Schöpfer des Universums gäbe, der unser Verhalten ständig beurteilt, das DIE zentrale Frage des menschlichen Lebens. Religion wäre kein peinliches Thema, das die meisten Leute, selbst Kirchenmitglieder, lieber vermeiden.

Versuchtes Marketing

Eine Webseite vom Medienreferat der Österreichischen Bischofskonferenz versucht zu erklären, Was Kirche bringt.

Die Kirche ist eine starke Gemeinschaft mit einer langen, bis heute reichen und starken Tradition. Mit 5,4 Millionen Mitgliedern und über 3.000 Pfarren allein in Österreich bildet sie ein dichtes Netz der Solidarität - und sie ist damit zugleich auch einer der größten Arbeitgeber im Land.

OK, das ist für eine Einleitung nicht schlecht. Die 5,4 Millionen Mitglieder sind zwar eine sehr veraltete Information, es sind 4,7 Millionen und jedes Jahr weniger. Die Organisation schreibt gute Dinge über sich selbst. Aber was bringt die Mitgliedschaft in der Kirche?

Diese Frage stellen heute viele Menschen in der Überzeugung, die katholische Kirche in ihrem Leben nicht zu brauchen. Kirche ist tatsächlich heute für viele Menschen eine Institution, weit weg von ihrer eigenen Lebenswelt.

Ehrlich und nachvollziehbar.

Und doch: Diese Kirche mit ihrem Auftrag, die Botschaft vom Reich Gottes zu verkünden, diese Kirche, die so viel sehr weltliches Engagement bei ihren Mitgliedern weckt, diese Kirche hat viele positive Auswirkungen auf die ganze Gesellschaft - auf Glaubende wie auf Nicht-Glaubende.

Die Kirche hat also einen Auftrag. Das betrifft das Einzelmitglied nicht, verursacht nur Aufwand. Die Kirche weckt weltliches Engagement bei ihren Mitgliedern. Also Motivation zur unentgeltlichen Mitarbeit? Das geht auch ohne Kirche.

Die behaupteten positiven Auswirkungen können die Nicht-Glaubenden nicht nachvollziehen. Im Gegenteil. Sie sehen viel Schädliches im Wirken der Kirche. An erfundene Sachen zu glauben schädigt die Betroffenen selbst und die Gemeinschaft. Staatliche Zahlungen an Kirchen binden Mittel, die an anderer Stelle besser eingesetzt wären. Konfessioneller Religionsunterricht trennt die Kinder in Gruppen auf, in denen erzählt wird, sie hätten die richtigen und die anderen die falschen Ansichten über unsichtbare Freunde. Ohne ihren Fahnenträger hätten es alle, die in Österreich die Volksverblödung betreiben, wesentlich schwerer.

Was sind eigentlich die Vorteile (?) der unentgeltlichen Mitarbeit? Die erste Möglichkeit im Leben, für die Kirche zu arbeiten, ist als MinistrantIn. Aus Ländern, die den katholischen Kindesmissbrauch aufgearbeitet haben (Österreich gehört leider nicht dazu), wissen wir, dass etwa fünf Prozent der Priester sexuelle Gewalt an Minderjährigen begangen haben. Es gibt also ganz gute Chancen, nicht von einer Respektsperson vergewaltigt zu werden.

Später, als Jugendliche/r kann man die musikalischen Fähigkeiten ausleben, bevorzugt am Sonntagmorgen nach einer kurzen Nacht nach dem samstäglichen Fortgehen. Man kann auch im Pfarrgemeinderat erste Erfahrungen in einem Gremium sammeln, das die Bespaßung der Gemeinde organisieren und dem Pfarrer Arbeit abnehmen kann, aber die relevanten Fragen nicht mit entscheiden darf.

Dies zeigt sich besonders dort, wo Staat und Kirche zum Wohl der Menschen kooperieren - etwa in den Bereichen Bildung, Soziales, Kultur und Gemeinschaft. Seien es die zahlreichen katholischen Schulen und Kindertagesstätten, das dichte Netz sozialer und karitativer Dienste für bedürftige Menschen,

Ah, die Kooperation! Diese Kooperation kennen wir. Die Kirche organisiert etwas, legt die Regeln dafür fest, und der Staat finanziert. In vielen Gebieten ist die beste Schule, oder das einzige Gymnasium eine kirchliche Privatschule. Sie kann dann schon einmal festlegen, dass die Abmeldung vom katholischen Religionsunterricht gleichbedeutend mit der Abmeldung von der Schule ist. Es ist sehr schwer, das anders als Zwang eines Monopolisten zu bezeichnen. Ebenso in Krankenhäusern. Schwangerschaftsabbruch? Künstliche Befruchtung? Pränataldiagnostik? Nicht im katholischen Haus der Barmherzigkeit, also nicht in diesem Bundesland.

Wenn jedes Jahr zwei Prozent der Mitglieder wegbrechen, ist abzusehen, dass das nicht ganz dichte Netz Löcher bekommt. Soziales Engagement, und noch wichtiger, garantierte staatliche Mittel für die Unterstützung der Schwachen in der Gesellschaft sollten unabhängig von dieser frei erfundenen, mit sozialem Halb-Zwang verbundenen Grundlage sein. Das wäre wirklich nützlich.

der große Schatz kultureller Güter und Angebote oder das hohe Maß ehrenamtlichen Engagements: Kirche ist dort, wo Menschen leben und im Interesse des Gemeinwohls handeln. Daher bringt Kirche immer auch jenen etwas, die nicht “dabei sind”.

Kulturelle Güter und Angebote? Als lebenslang säkularer Mensch habe ich im kulturellen Bereich immer etwas für mich gefunden, was unabhängig von einer Kirche war. Wenn ich aus Höflichkeit zu Weihnachtskonzerten in Kirchen gehe, stelle ich jedes Mal fest, dass diese im Dezember keine für Menschen geeigneten Orte sind. Die Kirche bringt denen, die nicht dabei sind, Argumente in erster Linie gegen sie.

Die größten Schätze der Kirche, so etwas wie Jesus' Vorhaut Nummer 17 und kleiner Zeh 33, interessieren mich und die meisten Menschen seit der Aufklärung nicht so sehr.

Die Kirche ist immer weniger dort, wo Menschen leben. In Wien ist die Hälfte der Bevölkerung konfessionsfrei, und die gläubigen Menschen verteilen sich ebenda auf die meisten Bekenntnisse. Menschen im Interesse des Gemeinwohls für sich zu reklamieren ist eine dreiste Lüge, die die Tätigkeit in jedem nicht katholischen Verein negiert. Unterste Schublade und ein leicht entlarvter Manipulationsversuch.

Die Kirche besteht aus Menschen und hat daher auch Schattenseiten, wie die Missbrauchsfälle gezeigt haben. Trotzdem gibt die Kirche mit ihren vielfältigen Leistungen ein Zeugnis der Gegenwart des liebenden Gottes.

Das Problem mit dieser Behauptung ist, dass die katholische Kirche exakt diejenige ist, die lehrt, dass die Kirchenmänner spezielle Kommunikation von ihren Göttern empfangen und dadurch besonders tugendhaft seien. Deswegen war der Schock so groß, als nach langer Duldung der Verbrechen und Unterdrückung der Information darüber seitens der Kirche herauskam, dass diese geweihten, über den normalen Gläubigen stehenden Männer die Kinder missbraucht haben. Nicht die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen. Nicht die Freiwilligen.

Die vielfältigen Leistungen entpuppen sich bei näherem Hinsehen als genauso frei erfunden und herbeigeredet wie ein Zeugnis der Gegenwart des unsichtbaren, nicht mit der Welt interagierenden, von Menschen erfundenen Gottes.

Für Mitglieder nur Nachteile

Eine Information fehlt von der Kirchen-Seite Was Kirche bringt: Was die Kirche ihren Mitgliedern bringt. Bisher haben wir nur Kosten und den Aufruf zur unentgeltlichen Mitarbeit gesehen, natürlich so, dass die Lorbeeren dafür der Kirche zugerechnet werden. Wohlgemerkt, dieses Engagement wird ohne Mitgliedschaft auch gern angenommen. Ein gewisses Risiko von sexuellem Missbrauch müssen die Mitglieder leider in Kauf nehmen, Gottes speziell geweihte Männer sind auch nur ganz normale Menschen, bis auf ein überdurchschnittliches Risiko für Sexualstraftaten an Minderjährigen. Und man darf sich weiter zu einer Gemeinschaft bekennen, die dieses klitzekleine Wutziproblem noch nicht aufgearbeitet hat, aber andere darüber belehren will (Achtung, der Link geht zu kath.net, das selbst der katholischen Kirche zu extrem ist).

Es gibt auf katholisch.at weitere Seiten, die die wirtschaftliche Tätigkeit der Kirche beschreiben, immer mit dem fremdfinanzierten, aber für sich reklamierten Vorteil für die Gesellschaft im Vordergrund. Auch diese erklären nicht, warum die Mitgliedschaft für den Einzelnen vorteilhaft wäre. Im Gegenteil: Der Wert der Gratis-Arbeit der Mitglieder wird in eigenartiger Weise mit zwischen 540 und 400 Millionen Euro beziffert. Das sind dann die Leistungen der Kirche fürs Gemeinwesen.

Noch immer keine Information, die die Vorteile der Mitgliedschaft beschriebe. Und all diese Dinge gibt es auch anderswo. Wer dieselbe hochkomplexe und unbelegte Sammlung von Behauptungen, aber mit verheirateten PriesterInnen und ohne Unfehlbarkeit des alten Mannes im weißen Kleid glauben möchte, kann die altkatholische Kirche wählen. Es gibt aber auch eine große Bandbreite bei den Varianten der Sammlung von Behauptungen. Weniger Marienverehrung, mehr Kein-Sex-vor-der-Ehe? Nichts leichter als das. In den meisten Fällen ohne Pflichtbeiträge, aber je freier sich die Gemeinde bezeichnet, desto mehr Kontrolle übers Leben der Mitglieder will sie ausüben, und um so mehr nähern sich die freiwilligen Gaben dem Zehnten an.

Es zeichnet sich nicht ab, dass Menschen die katholische Kirche wegen kleiner Details der Glaubenssätze verlassen. Die 90.000 im Jahr 2022 Ausgetretenen und jene, die ihnen täglich folgen, wollen nicht die selbe katholische Kirche, nur bitte mit Priesterinnen. Nein, die wollen weg vom Christentum. Sie wechseln weder zu den Altkatholiken, noch tragen sie ihren Protest zu den Protestanten, und frei-christlich machen sie sich auch nicht. Das Produkt bringt ihnen nichts, und die vagen Versprechen auf die Möglichkeit von Reformen, die aus der Zentrale zuerst organisiert und dann gleich abgedreht werden, geben ihnen auch keinen positiven Ausblick.

Auf dem falschen Dampfer

Das Produkt ist schlecht. Ein Unternehmen, das sich selbst gegenüber ehrlich ist, findet so etwas früher oder später heraus. Die katholische Kirche hat aber eingebaute Mechanismen, um nie zu diesem Ergebnis gelangen zu müssen. Sie hat ja die Wahrheit. Lehre und Praxis sind unveränderbar, die Welt muss sich anpassen.

Die Besatzung der Kathitanic gibt noch im Rettungsboot Zeugnis, dass das Schiff unsinkbar und relativ stabil sei und sogar jene, die gar nicht eingestiegen sind, sicher über den Ozean bringe. Es ist wahrlich eine göttliche Komödie.

V-erklärungen

Anfang 2022 war das Eintreten der Kirche für die Corona-Impfung, mit Impfstrasse im Stephansdom, die dominierende Erklärung für die bis dahin zweithöchsten Austrittszahlen. Eine rationale Entscheidung kann und darf der Austritt ja nicht sein. Die Distanz zur Kirche, die in der Corona-Zeit entstanden sein soll, kam heuer als Erklärungsversuch vor. Dabei haben die TheologInnen am Anfang der Pandemie, ganz ohne Daten, wiederholt davon gesprochen, dass solche Krisen zu einer wachsenden Religiosität und Sinnsuche führten, die die Kirche am besten befriedigen könne. Davon hören wir nach drei aufeinanderfolgenden Jahren mit dem höchsten prozentualen Mitgliederverlust der katholischen Kirche nichts mehr.

Näher dran sind (fallweise) TheologInnen wie Prof. Paul Zulehner, die – dann aber schon ohne Medienaufmerksamkeit – erklären, dass die Zeit des Gewohnheitschristentums vorbei und die Zugehörigkeit nicht mehr Schicksal, sondern Entscheidung sei. Ein Konzept, das die katholische Kirche über einen großen Teil ihrer Geschichte mit blutiger Gewalt bekämpft hat. Sie wird lang brauchen, um sich auf diese neue Situation einzustellen.

Und tschüss

Die Abwendung von organisierter Religion ist ein Phänomen in allen demokratischen Ländern mit guter Bildung. Das Kernproblem der Religionen ist, dass Bildung und freier Meinungsaustausch implausible Behauptungen in den Hintergrund und die sichtbaren negativen Auswirkungen in den Vordergrund schieben. Unterm Strich folgt der Austritt, wo der überhaupt notwendig ist, und das Fernbleiben von allem, was religiös ist. Und sobald die Familien die Kinder nicht mehr selbst indoktrinieren oder zur den Indoktrinierern schicken, ist es aus. Nicht getaufte Kinder gehen nicht automatisch in den Religionsunterricht und werden nicht zu BeitragszahlerInnen wider Willen. Religion wird zum Hobby alter Menschen, die sich darüber wundern, dass es sinnvolles Leben, Engagement und eine glückliche Gesellschaft doch auch ohne Religion gibt.

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