Auferstehung Jesu: Die Hypothese taugt nicht

Heutzutage gibt es kaum noch Berufschristen, die sich mit der Behauptung der Nachweisbarkeit der christlichen Lehre in die Öffentlichkeit trauen – der Fokus liegt klar auf dem Glauben. Vor Ostern gibt es aber immer wieder den Versuch, die Auferstehung, einen zentralen Glaubensinhalt, als historisches Fakt herbeizuargumentieren. Die Argumente dafür werden nur nicht besser.

Auf jesus.de erschien der Artikel Auferstehung Jesu: Warum andere Hypothesen nicht taugen in Form eines Interviews mit dem hier bereits bekannten Pastor Alexander Garth.

Die Frage, ob vor ca. 1990 Jahren etwas passiert ist, ist eine historische. Pastor Garth hat in seinem Lebenslauf keinen Hinweis darauf, dass er ein entsprechendes Studium absolviert hätte – er hat Theologie studiert. Die Methoden und auch die Ergebnisse dieser beiden Betätigungsfelder sind sehr unterschiedlich.

(Ich habe auch nicht Geschichte studiert. Deswegen schreibe ich hier auch nicht Geschichte, sondern zitiere zuverlässige Quellen, zeige logische Widersprüche auf, und widerlege Bullshit.)

Die Fragen der Interviewerin sind fett zitiert, die Antworten in normaler Schrift.

Herr Garth, Sie haben sich länger mit dem Wahrheitsgehalt der Auferstehung von Jesus beschäftigt. Warum ist es Ihnen wichtig zu zeigen, dass der christliche Glaube der Vernunft nicht widerspricht?

Mit Vernunft verbindet man Logik und Überprüfbarkeit. Aber die Auferstehung ist in diesem Sinne weder logisch noch überprüfbar. Auch Erfahrung ist kein Kriterium für Wahrheit – diese Welt ist voller religiöser Spinner!

Womit er Recht hat. Aber die religiösen Spinner sind natürlich immer die anderen. Bei Logik und Überprüfbarkeit schauen wir Theologen sehr genau auf die Finger.

Also danke für den Beitrag, wir sind schon fertig, oder?

Aber an die Berichte der Bibel von der Auferstehung sollte man schon vernünftig herangehen. Die Bibel ist für mich ein Glaubensbuch, das uns von Gott gegeben ist, aber auch ein historisches Dokument.

Und schon kommt der Spinner hervor. Die Bibel ist ein Sammelsurium aus verschiedenen Texten, für eine göttliche Herkunft gibt es keine Belege, für menschliche sehr gute. Die Auferstehung konkret wird in vier offiziellen und mehreren inoffiziellen Evangelien sowie in einzelnen Briefen beschrieben, zwischen anderen Glaubensinhalten. Die einzelnen Erzählungen widersprechen sich in zentralen Punkten, in nicht auflösbarer Weise. Das Genre ist schon nicht historisches Dokument, aber das kann ein Theologe wohl nicht so genau beurteilen. Hier spricht sein Wunschdenken.

Logik: 0, Überprüfbarkeit: 0

Verweise auf historische Ereignisse machen eine Erzählung noch nicht zum historischen Dokument. Krieg und Frieden von Leo Tolstoi hat sehr genaue historische Angaben drinnen, ist aber ein Roman. Hätten wir keine andere Beschreibung des französischen Angriffs auf Russland am Anfang des 19. Jahrhunderts, würden HistorikerInnen versuchen, aus Krieg und Frieden Hypothesen zu gewinnen und diese unabhängig, z. B. archäologisch an den dort genannten Schlachtfeldern oder mit der Suche in Archiven nach genannten Personen zu überprüfen. Dabei kann aber nie die Wahrheit einer Hypothese bewiesen werden – man kann nur ehrliche Versuche machen, sie zu widerlegen. Hypothesen, die gut belegt und noch nicht falsifiziert sind, gelten als aktuell bestes verfügbares Wissen. So arbeitet Wissenschaft.

Man muss auch bedenken, dass der Glaube an die Auferstehung von Jesus Christus ein definierender Glaubensinhalt von Christen ist. Wer sich ernsthaft als Christ bezeichnet (z. B. als evangelischer Pfarrer arbeitet), kann nur zum Ergebnis kommen, dass es diese gegeben hat. Die Antwort ist also für ihn schon vorgegeben, er sucht nur bestätigende Argumente dafür und ignoriert die Gegenargumente. Das ist wie ein Flacherdler, der sich weigert, im Hafen den ausfahrenden Schiffen zuzuschauen, wie sie hinter der Krümmung der Meeresoberfläche verschwinden.

Gab es Jesus wirklich?

Wir wissen es nicht. Dies ist wieder eine historische Frage, und die Historiker, die sie in den letzten Jahren behandelt haben, kommen auf eine Wahrscheinlichkeit für einen historischen, relevanten Jesus, auf dem die Erzählungen der Evangelien basieren, von maximal 33 % (Richard Carrier) bzw. 50 % (Raphael Lataster). Das ist der Stand der modernen, begutachteten wissenschaftlichen Literatur. Es gibt natürlich auch Kritik an diesen Ergebnissen und Diskussionen über die einzelnen Argumente. Aber die Position Jesus gab es wirklich und das ist historisch bewiesen ist heute nicht haltbar. (Aber wieder: Verpflichtender Glaubensinhalt für Christen.)

Die Diskussion basiert auf der Beobachtung, dass es in der Antike absolut üblich war, mythische Figuren später als real existierende Person zu beschreiben. GöttInnen, die gestorben und auferstanden sein sollen, waren genauso bekannt. Die hellenisierten JüdInnen kannten diese Geschichten natürlich. Dass einige von ihnen den alten Glauben auf diese Weise modernisieren wollten, ist eine vernünftige Hypothese. Dass es einen Wanderprediger namens Jesus gegeben hätte, natürlich genauso. Wir wissen nicht, ob eine dieser Hypothesen (oder eine dritte, die noch nicht formuliert wurde) wahr ist.

Aber das ist der Stoff für einen anderen Beitrag. Wir merken uns hier, dass die gesamte Grundlage der Argumentation wir finden in der Bibel historische Fakten über Jesus, mit oder ohne Auferstehung schon unsicher ist, und wer so argumentiert, einfach den Stand der Forschung nicht kennt oder unehrlich ist.

Behauptungen über die Auferstehung

Was genau haben Sie untersucht?

Ich habe mich gefragt: Könnte Jesus wirklich auferstanden sein? Was sagen die biblischen Berichte dazu? Sind auch andere Deutungen möglich? Dann bin ich diese Deutungen durchgegangen und habe festgestellt: Sie sind alle nicht stimmig!

Ich bin gespannt, wie viele andere Deutungen er durchgegangen ist und wie er diese ausgewählt hat. Es gibt Bücher voller verschiedener Ideen, wie so eine Erzählung entstanden sein könnte.

Die biblischen Erzählungen als Berichte zu bezeichnen ist die erste Verdrehung der Wahrheit. Bericht impliziert eine Seriosität und einen Wahrheitsanspruch, den wir bei den Evangelien nicht voraussetzen können. (Oder meint der Herr Pastor, dass nach Jesu Auferstehung auch alte jüdische Heilige auferstanden und als Zombies in Jerusalem herumspazierten (Matt 27:52-53)?) Und es ist eine Sache, den Text als korrekt anzusehen und zu deuten, und eine andere, über das Zustandekommen des Textes, der auch frei erfunden sein kann, nachzudenken. Dies zu vermischen ist nicht seriös, aber genau das passiert hier.

Logik: 0, Überprüfbarkeit: 0

Historisch sicher können wir nur eines sagen: Es gibt die, wie ich das ausdrücke, „vermaledeite Lücke“.

Nein, wie gezeigt, können wir historisch sicher gar nichts über dieses Thema sagen.

Und dann, drei Tage später, findet man die gleichen Jünger, wie sie positiv und todesmutig bezeugen, dass Jesus Christus lebt. Da muss man sich doch fragen: Was ist in der Zwischenzeit passiert? Dabei bin ich immer wieder auf die Auferstehung gestoßen: Es muss etwas von Gott her passiert sein, denn alle anderen Erklärungsversuche tragen nicht, sie erweisen sich als reines Fantasieprodukt.

von Gott her ist in erster Näherung schon das reine Fantasieprodukt. Eine Auferstehung ist ein so ungewöhnliches, nie beobachtetes, unserem Wissen über Biologie widersprechendes Ereignis, dass die Evidenz dafür außergewöhnlich sein müsste. Nicht die angebotene Erklärung (Gott), sondern die Belege. Außerdem ist der christliche Gott nicht die einzige mögliche Erklärung einer Auferstehung; was ist mit Zeus oder hoch entwickelten Außerirdischen? Wenn in eine Aussage zusätzliche Annahmen eingehen, müssen sie genauso gut belegt sein wie die Hauptaussage!

Logik: -1, Überprüfbarkeit: 0

Dass Jünger etwas bezeugen, sagt genau nichts aus. Von Religionen aus jüngerer Zeit wissen wir, dass namentlich bekannte Menschen wundersame Ereignisse bezeugen. Das ist fast nichts wert, und der Herr Pastor glaubt sie auch nicht, solange die Behauptenden eine andere Religion haben als er. Evidenz muss durch andere überprüfbar sein.

Aus der Psychologie wissen wir, dass Menschen relativ häufig von echt scheinenden Begegnungen mit toten Angehörigen, engen FreundInnen oder religiösen Figuren berichten – für die Jünger war Jesus, wenn es ihn gab, eine Kombination dieser Merkmale. Auch Massenvisionen bei entsprechend indoktrinierten Leuten sind bekannt, z. B. in Form von Marienerscheinungen. An diese glauben auch nur sehr leichtgläubige KatholikInnen. Dass aus diesen Erlebnissen in 40 bis 60 Jahren (so viel nach den angeblichen Ereignissen wurden die Evangelien niedergeschrieben) eine Auferstehungsgeschichte wird, ist komplett plausibel. Anzunehmen, dass diese Erzählungen wahr sein müssen, blendet die Realität zu einem großen Teil aus.

Welche alternativen Erklärungsversuche für die Auferstehung gibt es denn?

Die älteste Hypothese lautet: Die Jünger konnten sich mit dem Tod ihres Meisters nicht abfinden. Sie wollten den Behörden eins auswischen und gleichzeitig groß rauskommen. Deshalb sagten sie: Wir inszenieren eine Auferstehung! Wie macht man das? Indem man die Leiche klaut und versteckt.

Das klingt erst mal ganz plausibel. Es macht aber gar keinen Sinn, weil die Jünger bereit sind, für die Überzeugung, dass Jesus lebt, in den Tod zu gehen. Für eine Lüge riskiert man nicht sein Leben!

Dieses oft gehörte Argument, wofür man sein Leben riskiert und wofür nicht, ist so alt wie falsch. Jeder christliche Märtyrer ab dem 2. Jahrhundert, jeder andere Märtyrer einer anderen Religion widerlegt es: Diese können ja nicht aus eigener Erfahrung gewusst haben, dass die Dinge, die sie glauben, wahr sind. Sie sind bereit gewesen, für die Überzeugung, dass [absurde Behauptung], in den Tod zu gehen.

Dazu kommt, dass diese frühen Märtyrer wieder nur in der Bibel, und da auch in der wenig glaubwürdigen Apostelgeschichte vom Ende des ersten Jahrhunderts beschrieben sind. Das ist schon Teil der späteren Mythenbildung, keine Geschichte.

Zitat Pastor Garth selbst weiter oben: Auch Erfahrung ist kein Kriterium für Wahrheit – diese Welt ist voller religiöser Spinner! So ist es.

Logik: -1, Überprüfbarkeit: 0

Welche anderen Hypothesen führen in eine Sackgasse?

Am leichtesten zu widerlegen ist die Scheintodhypothese: Jesus war gar nicht wirklich tot. In der Kühle des Grabes kam er wieder zu sich, rappelte sich auf und erschien dann seinen Freunden.

Das ist richtig, Kreuzigungen waren darauf ausgelegt, dass die Person nach der Folter stirbt und als abschreckendes Beispiel für andere dient.

OK, das ist also eine schlechte Hypothese. Kommen jetzt die guten?

Nein. Das war's. Zwei schlechte Hypothesen, mühelos widerlegt vom erfahrenen Theologen. Bravo. Wie schaut's mit guten Hypothesen aus?

Hier ist eine. Sie ist mit den Evangelien vereinbar und auch damit, was wir über moderne Sekten wissen: Für die Behauptung übernatürlicher Ereignisse betrügt ein kleiner eingeweihter Kreis eine größere Gruppe, um deren Loyalität zu sichern.

Jesus und drei seiner engsten Apostel wussten, dass er in Gefahr ist. Glücklicherweise fanden sie jemanden mit einer geistigen Behinderung unter den Anhängern, der Jesus etwas ähnlich sah. Sie übergaben diesen an die Behörden, wo er nicht mehr glaubhaft machen konnte, er sei jemand anderer – die scheinbar glaubwürdigen Zeugen haben das ja bestätigt und die römische Justiz war nicht gerade das, was wir als rechtsstaatliches Verfahren bezeichnen. Dieser Jesusdarsteller wurde gekreuzigt, seine Leiche später aus dem Grab gestohlen und versteckt. Dem echten Jesus wurden an vergleichbaren Stellen leichte Wunden hinzugefügt, um alle zu überzeugen. Am Sonntag nach der Aktion trat er auf den Plan.

Ich behaupte nicht, dass es so war. Aber das ist eine bessere Hypothese, und sie passt zu dem, was wir über Religionsgründer und ihre Anhänger wissen.

Es gibt viele Möglichkeiten, die Entstehung der Auferstehungs-Erzählung zu erklären. Die Auferstehung eines Toten ist ungefähr die schlechteste, weil sie unserer Erfahrung und gesichertem Wissen widerspricht. Es lassen sich mühelos Szenarien finden, die ohne übernatürliche Ereignisse auskommen. Man muss sich halt auch mit ihnen beschäftigen, wenn man sie widerlegen will. Der Flacherdler muss in den Hafen.

Sie beziehen sich auf die Berichte in den Evangelien. Die wurden aber von Anhängern Jesu geschrieben, sind also nicht objektiv.

Alle Berichte aus dieser Zeit sind gefärbt. Aber keine andere Person ist so gut bezeugt wie Jesus Christus.

Eine dreiste Lüge. Es gibt keine Aufzeichnungen von Jesus aus seiner angeblichen Lebenszeit. Es gibt die Paulus-Briefe aus ca. 40 bis 60 unserer Zeitrechnung, in denen der Autor der Briefe erklärt, dass ihm Jesus in Visionen erscheint. Nichts über einen irdischen Jesus will er von Menschen gehört haben.

Die Evangelien wurden dann irgendwann nach dem Jahr 70 geschrieben.

Römische Kaiser (andere Personen) sind auf Münzen, Inschriften in Stein, von zeitgenössischen Historikern und so weiter belegt (auch wenn einzelne Erzählungen über sie gefärbt sein können). Klar, wenn Jesus ein armer, wenig relevanter Prediger war, erwarten wir vergleichbare Belege auch nicht. Nur soll man dann auch nicht lügen darüber.

Logik: -2, Überprüfbarkeit: 0, dreiste Lügen: 1

Es war übrigens offizielle römische Doktrin, dass die Kaiser nach ihrem Tod zu Göttern wurden. Dies wurde praktisch sofort niedergeschrieben. Guter Beleg für die Wahrheit, Herr Pastor?

Es gibt von ihm die meisten Handschriften – und viele von ihnen sind sehr früh entstanden.

Wow, die meisten Kopien von Kopien religiöser Texte! Das beweist nur, dass es Leuten wichtig war, diese Kopien anzufertigen und andere Dinge dafür nicht so zahlreich zu kopieren. Das hat nichts mit dem Wahrheitsgehalt zu tun. Wir reden hier immer noch über die Bibel, deren Großteil unwahrer Unsinn ist.

Logik: -3, Überprüfbarkeit: 0, dreiste Lügen: 1

Die frühesten Zeugnisse, die wir über das Leben von Alexander dem Großen haben, sind erst 500 Jahre später aufgeschrieben worden. Und bei Cäsar sieht es nicht viel besser aus.

Nochmal zwei Lügen, die in US-evangelikalen Kreisen sehr beliebt sind. Offensichtlich finden sie ihren Weg auch nach Europa.

Von Alexander gibt es die erwähnten später aufgeschriebenen Geschichtsbücher von Historikern, die ihre mit Alexander zeitgenössische Quelle explizit nennen. Und Münzen. Und zeitgenössische Tontafeln aus Babylon und ägyptische Hieroglyphen in Stein.

Von Cäsar haben wir selbst geschriebene Bücher (mach das mal nach, Dschisös), Werke zeitgenössischer Historiker, natürlich auch Münzen und Inschriften in Stein. Cäsars gut dokumentierter Tod hatte direkten Einfluss auf die zeitweise Trennung des Römischen Reiches.

Der Vergleich mit beiden geht für Jesus sehr schlecht aus.

Logik: -4, Überprüfbarkeit: 0, dreiste Lügen: 3

Die vielen Handschriften sind also ein sicherer Beweis für die Auferstehung von Jesus?

Nein, man kann die Auferstehung Jesu natürlich nicht beweisen. Es ist ein göttliches Faktum, das sich unserer Beweisbarkeit entzieht. Aber es gibt vernünftige Hinweise dafür. Außerdem bezeugen nicht nur die Evangelien, dass Jesus auferstanden ist.

Wo sind bitte diese vernünftigen Hinweise?

Die interessanteste Schrift dazu stammt von einem ehemaligen Gegner von Jesus Christus, nämlich von dem Pharisäer Saulus, den wir auch als Paulus kennen. In seinem ersten Brief an die Korinther zitiert er ein altes Glaubensbekenntnis.

Ein Glaubensbekenntnis vom Mitbegründer der christlichen Religion soll der Beleg sein?

Wir kennen die Geschichten der Form Ich war früher Atheist und voll gegen das Christentum, aber dann ist mir Jesus erschienen zur Genüge. Sie sollen überzeugend klingen, sind aber nicht sehr glaubwürdig.

Logik: -5, Überprüfbarkeit: 0, dreiste Lügen: 3

Im Kapitel 15, Vers 3 bis 8 steht, dass Jesus für unsere Sünden gestorben ist, dass er begraben wurde und am dritten Tag auferstand. Und dass er von Kephas, den übrigen Jüngern und schließlich von mehr als 500 Nachfolgern gleichzeitig gesehen wurde, von denen die meisten heute noch leben.

Wow, das steht in einem Brief … eines religiösen Fanatikers, dem Jesus in Visionen erscheint. Und dieser Brief ist Teil der christlichen Bibel.

Es gab, als dieser Brief verfasst wurde, also noch viele Leute, die bezeugen konnten, dass sie eine Begegnung mit dem Auferstanden hatten. Paulus sagt, dass er mit diesem Glaubensbekenntnis weitergibt, was er selbst empfangen hat. Es ist damit das älteste Zeugnis von der Auferstehung.

Das ist ein Zeugnis davon, dass dieser Paulus daran glaubt. Von wem hat er es empfangen? Er besteht darauf: Von Jesus in Visionen, nicht von Menschen.

Logik: -5, Überprüfbarkeit: 0, dreiste Lügen: 3

Wann ist es entstanden?

Entweder wurde Paulus dieser Text bei seinem eigenen Taufunterricht weitergegeben, also bald nachdem er gläubig wurde. Das wäre etwa zwei Jahre nach der Auferstehung Jesu. Oder er hat ihn bei seinem ersten Besuch in Jerusalem empfangen, etwa drei Jahre später.

Taufunterricht, der war gut. Das Christentum hieß damals noch nicht einmal so, die Vertreter dachten einfach nur, die richtige Form des Judentums zu vertreten. Die Vorstellung von einem Taufunterricht in dieser Zeit ist absurd. Es gibt keinerlei gut belegte Information über die Geschehnisse im ersten Jahrhundert, die selbstsicheren Aussagen mit zwei und drei Jahren sind komplett unbelegt.

Interessant ist auch, dass Paulus von „Kephas“ spricht. Das ist die aramäische Form von Petrus. Also kommt dieses alte Glaubensbekenntnis noch ganz aus dem aramäischen Sprachraum, in dem das Christentum ursprünglich zu Hause war. Das zeigt auch das hohe Alter.

Das ist ja süß. Aramäisch wurde schon vor unserer Zeitrechnung im Nahen Osten gesprochen und wird immer noch verwendet. Das zeigt gar nichts.

Logik: -6, Überprüfbarkeit: 0, dreiste Lügen: 3

Es gibt also gute Gründe zu glauben, an die Auferstehung zu glauben. Aber wieso ist das überhaupt so wichtig?

Jesus wäre, wenn er nicht auferstanden wäre, als einer der vielen, die sich für den Messias hielten, aber gescheitert sind, im Nebel der Geschichte verschwunden.

Oh, wir haben aber zuverlässige historische Quellen über Menschen, die sich für den Messias hielten! Nur keine über Jesus.

Und wir haben diese Geschichte, die laut ernsthafter historischer Forschung sogar ganz ohne Jesus entstanden sein kann – unabhängig von einer Auferstehung.

Die Fragen stellte Agnes Wedell.

Tipp an jesus.de: Wenn ihr euer Wissen wirklich erweitern wollt, dann lasst eine kompetentere Person die Fragen stellen. Mit diesen Fragen habt ihr nur die Bestätigung dessen, was ihr schon glaubt, bekommen. Das mag für jesus.de gut genug sein, dann macht einfach so weiter. Tut halt nicht so, als ob es mit Vernunft, Logik und Überprüfbarkeit zu tun hätte, und googelt vielleicht die wildesten Behauptungen einmal nach, bevor euch jemand verschaukelt.

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