In der Bibelschule (28)

Die letzte Lektion des Kurses Entdeckungen in der Bibel ist erreicht. In ihr wird das Angebot des liebenden Gottes, ihm zu folgen oder schreckliche Konsequenzen zu erleiden, wiederholt.

Gott lädt uns ein. Es liegt an uns, ob wir vor der Tür stehenbleiben.

So viel Stress. Um acht beginnt das Konzert. Aber in der Arbeit musste ich gerade heute Überstunden machen. Dann habe ich den Bus verpasst.

… und so weiter, der/die AutorIn verpasst den Beginn des Konzerts.

Gut, dass es eine Pause gibt. So können wir zumindest die zweite Hälfte sehen.

Und wenn nicht? Von so einer Situation, in der es für immer zu spät ist, redet Jesus im Gleichnis der zehn Jungfrauen (Matt 25:1-13). Sie gehen dem Bräutigam mit Laternen entgegen, aber nur fünf denken daran, Reserve-Öl mitzunehmen. Die Nacht kommt. Die Mädchen schlafen ein. Der Bräutigam kommt an. Die Laternen leuchten nicht mehr. Aber die unvorsichtigen Wartenden haben nicht genug Öl.

Dann gehen die fünf Jungfrauen mit genug Öl mit dem Bräutigam in den Hochzeitssaal, die anderen müssen (mitten in der Nacht) Öl kaufen gehen und stehen dann vor verschlossenen Türen. Was die fünf Jungfrauen vom Bräutigam haben und umgekehrt, ist nicht mehr beschrieben.

Das ist ein sehr konstruiertes Problem, ohne Bezug zu unserem heutigen Leben und zur Realität. Und es hat mit für immer verpasst nichts zu tun.

Was lernen wir daraus? Hochzeitsbräuche im antiken Israel waren komisch. Und man kann nicht durch eine verschlossene Tür. Deswegen sollte man immer genug Lampenöl auf Vorrat haben.

Diese Geschichte ist in eine Abfolge ähnlich dämlicher Gleichnisse eingebettet. Der größere Kontext ist die Erzählung, wie und wann Jesus wiederkommen wird und das Ende der Welt (Matt 24:3) einleitet. Nicht zu vergessen: Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles geschieht. (Matt 24:34, Einheitsübersetzung). Jesus verspricht (so wie in jedem anderen Evangelium und auch in Paulusbriefen) der gerade anwesenden Generation, dass diese Ereignisse noch in ihrem Leben eintreten werden. Gruppen, die so etwas glauben, nennt man apokalyptische Sekten. Die Adventisten sind auf diese seit ihrer Gründung enttäuschte Erwartung seit etwa 170 Jahren so stolz, dass sie sich nach der Ankunft (Advent) benannt haben.

Was wird bei diesem Weltende konkret passieren, könnte man sich fragen. Der allwissende Sohn Gottes, gleichzeitig selbst Gott, erklärt in der unfehlbaren Schrift: die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden (Matt 24:29, EÜ).

Wir wissen natürlich, dass die Geschichte nach diesem Satz aufhören würde: Wenn die Sterne auf die Erde fallen, ist mindestens unsere Galaxie danach für immer weg. Und dann hätten wir Jahrmillionen Zeit, uns darauf vorzubereiten, weil die am weitesten entfernten Sterne stärker, die näheren schwächer in unsere Richtung beschleunigt werden müssten, und die kosmischen Entfernungen zu gross sind. Viele Behauptungen in der Bibel lassen sich mit unserem heutigen Wissen eindeutig widerlegen; das hilft, den Realitätsbezug der anderen Aussagen des gescheiterten Weltuntergangspropheten (bzw. der Romanautoren, die ihn erfunden haben) einzuordnen.

Freier Eintritt

Das letzte Buch der Bibel erzählt auch von einer Hochzeit, die bei der Ankunft Jesu stattfinden wird. Wir alle sind zu diesem großartigen Fest eingeladen. In Johannes' Formulierung ist das die Hochzeit des Lammes. Ein Freudenfest:

Halleluja! / Denn König geworden ist der Herr, unser Gott, / der Herrscher über die ganze Schöpfung. Wir wollen uns freuen und jubeln / und ihm die Ehre erweisen. Denn gekommen ist die Hochzeit des Lammes / und seine Frau hat sich bereit gemacht. … Selig, wer zum Hochzeitsmahl des Lammes eingeladen ist! (Offenbg. 19:6,7,9, EÜ)

Christliche Argumentation: Zuerst wir sind alle eingeladen, dann in der zugrundeliegenden Schrift wer eingeladen ist. Das kann man nicht gleichsetzen. Aber hier wird es gemacht, in der Hoffnung, dass man nicht so aufmerksam liest und den Kontext auch nicht beachtet. Dabei folgt diese Erzählung den ganzen Katastrophen, in denen Menschen versklavt, zu allerlei Unsinn gezwungen und haufenweise ermordet werden. Und natürlich wurde die Erde bereits in Offenbarung 8:10 vernichtet, als ein Stern darauf gefallen ist. Um dann in Satz 12 nochmal von einem Drittel der Sonne und einem Drittel aller Sterne vernichtet zu werden. Für eine fiktive Erzählung aus der Antike akzeptabel; als Glaubensinhalt, auf die man Entscheidungen im 21. Jahrhundert aufbaut, ein Zeichen von nachgewiesenermaßen falschen Vorstellungen und krankhafter Leichtgläubigkeit.

Endlich ist die Zeit gekommen! Was wir nur gehofft haben, wird jetzt Wirklichkeit: Wer sich für Jesus entschieden hat, kann ab jetzt mit ihm leben. Nichts kann mehr die Gemeinde (Braut) von Jesus (Bräutigam) trennen.

Das ist sehr steil, die ganze Gemeinde als Braut zu bezeichnen. Insbesondere wenn man vorher argumentiert hat, dass man zur Hochzeit eingeladen ist. Die Braut lädt gemeinsam mit dem Bräutigam zur Hochzeit ein. Zu behaupten, die Eingeladenen seien auch die Braut, ist absurd. Vielmehr ist diese Gleichsetzung der Gemeinde mit Braut Christi eine hier nicht belegte christliche Tradition. Der Text hier ist aber, wenn man ihn zu Ende denkt, kompletter Unsinn: Es gibt eine Hochzeit, bei der ein Lamm alle, die zur Hochzeit eingeladen sind, heiraten soll. Selbst wenn das Lamm wirklich Jesus (laut christlicher Lehre gleichbedeutend mit Gott) wäre, wäre das unsinnig: Wenn Heiraten plötzlich zu einer neuen Art von Verbindung zwischen Menschen und Gott umdefiniert wird, verliert das Wort seine Bedeutung. Wenn alle mit Jesuslammgott verheiratet sind, hat das nichts mehr mit der ursprünglichen Bedeutung zu tun. Wenn wir wirklich nur eingeladen wären, dann wäre diese Hochzeit etwas Besonderes.

Das Buch der Offenbarung zeigt uns gleichzeitig ein anderes, weniger angenehmes Bild. Johannes stellt Jesus als Herrscher auf einem weißen Pferd dar. Seine Erscheinung ist erschütternd. Seine Kleidung ist mit Blut befleckt und aus seinem Mund kommt ein Schwert, mit dem er kämpft. (Offenbg. 19:11-16)

Hier in der realitätsbasierten Gemeinschaft haben wir schon etabliert, dass selbst wenn der Beginn der Offenbarung wahr werden würde, die Geschichte mit dem 8. Kapitel geendet hätte. Als Wahnvorstellungen eine religiösen Fanatikers ist diese Geschichte klar erkennbar; als Beschreibung zukünftiger Ereignisse ist sie nicht einmal logisch darstellbar.

Aber gut, dass die Bibelschule jetzt auch merkt, dass die Apokalypse nicht nur ein Kindergeburtstag mit Lammhochzeit ist.

Dies ist eine gnadenlose Szene. Sie macht klar, dass wir mit unserer Antwort auf Jesu Ruf entweder zur einen oder zur anderen Gruppe gehören. Auf der einen sind jene, die neben Gott stehen, auf der anderen jene, die gegen Gott arbeiten.

Und wo stehen die, die den ganzen Schmarren nicht glauben? Die an andere GöttInnen glauben, deren Sadismus nicht so ausgeprägt ist?

Diese haben die Einladung zur Hochzeit ausgeschlagen. Ihr Schicksal zeigt Johannes mit einem dramatischen Bild:

Dann sah ich einen Engel, der in der Sonne stand. Er rief mit lauter Stimme allen Vögeln zu, die hoch am Himmel flogen: Kommt her! Versammelt euch zum großen Mahl Gottes! Fresst Fleisch von Königen, von Heerführern und von Helden, Fleisch von Pferden und ihren Reitern, Fleisch von allen, von Freien und Sklaven, von Großen und Kleinen! … Die Übrigen wurden getötet mit dem Schwert, das aus dem Mund des Reiters kam; und alle Vögel fraßen sich satt an ihrem Fleisch. (Offbg. 19:17,18,21, EÜ)

Hier zitiert die Bibelschule nur auszugsweise, was man auch an die Übrigen merkt. In den unterschlagenen Sätzen werden das Tier und der falsche Prophet in einen See von brennendem Schwefel geworfen. Wer genau ist der falsche Prophet? Jene Autoren etwa, die vor über 1900 Jahren einen nicht eintreffenden Weltuntergang vorhergesagt haben?

Die Übrigen sind dann diejenigen, die – in der Welt, die Gott so eingerichtet hat – in den vorherigen Kapiteln vom erwähnten Tier mit Gewalt gezwungen wurden, es anzubeten. Gott hat es mit Freiwilligkeit nicht so, und wenn man der Apokalypse und der Interpretation der Bibelschule glauben darf, bestraft Jesus höchstpersönlich die Opfer dieser Gewalt mit der dümmstmöglichen Art, ein Schwert zu halten. Sagen wir, es wäre möglich, pro Sekunde vier seitliche Schläge mit einem Schwert im Mund zu machen, durch entsprechende Kopfbewegungen, und die Menschen zum Niedermetzeln wären so aufgestellt, dass jeder Schlag trifft. Dann gehen wir von acht Milliarden Menschen aus, die nicht Adventisten sind, also zu jener Abspaltung von Abspaltungen gehören, die endlich gecheckt haben, wie wahres Christentum funktioniert. Dann dauert dieses schwachsinnige Gemetzel mehr als 63 Jahre! Viel Spaß beim Verfilmen. (Natürlich würden Menschen fliehen und die jesussche Mordrate wäre um ein Vielfaches kleiner, wodurch das Ganze sich auf Jahrhunderte erstreckte.)

Ein erschütterndes Bild. Wir würden uns sicherlich mehr freuen, wenn es nicht in der Bibel wäre.

Ja, es ist halt drinnen. Viele Christen versuchen, die Bibel zu ignorieren und sich einen lieben, positiven Jesus vorzustellen, der halt mit der Überlieferung nichts zu tun hat. Das ist eine Möglichkeit, die kognitive Dissonanz zu bekämpfen. Ein Weltbild ohne GöttInnen ist jedoch noch besser.

Aber alles hat zwei Seiten. Und Gott will uns nicht im Unklaren lassen darüber, was passiert, wenn wir sein Angebot ausschlagen. Er zeigt uns beide Alternativen auf. Das ist gerecht.

Dies wäre argumentierbar, wenn nicht Dutzende andere Religionen mit exklusivem, aber genauso unbelegtem Wahrheitsanspruch existierten. Aber es gibt sie. Keine von ihnen kann zeigen, dass ihre Lehren besser belegt wären als jene der anderen. Sie können logisch nicht alle wahr sein, aber sehr leicht alle falsch.

Um die sehr falschen auszusortieren, reicht es, die als falsch erkennbaren und erkannten Aussagen zu zählen, sie mit den als wahr erkannten zu vergleichen, und das gleiche Verhältnis auf die anderen, nicht verifizierbaren Aussagen anzuwenden. Und da schaut die Bibel wirklich nicht gut aus. Wer daran glaubt, dass sie als Ganzes wahr ist, hat jedweden Realitätsbezug verloren.

Die Kontraste im Buch der Offenbarung sind erschütternd, weil sie im Leser den Eindruck einer chaotischen Welt erwecken. Aber wir haben uns so sehr an Unrecht und das Böse gewöhnt, dass wir uns das Leben ohne sie nicht vorstellen können. Es kommt uns so vor, als hätte das Böse immer dazu gehört.

Wir wissen von Massakern, die stattfanden, als die Idee der Bibel noch nicht einmal existierte. Die mesopotamischen Kulturen, die Jahrtausende vor den ersten Christen die später als exklusiv jüdisch ausgegebenen Geschichten aufschrieben, betrieben schon Kriege und Sklaverei. Das Böse gehört zum Menschen, und auch im 21. Jahrhundert schafft es noch nicht jede Gesellschaft, es unter Kontrolle zu halten. Das zeigen zum Beispiel die Gräueltaten der russischen Besatzer in der Ukraine. Wer wirklich argumentieren will, dass die Welt und die Menschen von Gott so erschaffen wurden, muss mit dieser Konsequenz leben. Märchen von sprechenden Schlangen sind keine geeignete Erklärung.

Aber sobald Jesus wiederkommt, wird das alles getilgt:

Dann sah ich einen Engel vom Himmel herabsteigen; auf seiner Hand trug er den Schlüssel zum Abgrund und eine schwere Kette. Er überwältigte den Drachen, die alte Schlange - das ist der Teufel oder der Satan -, und er fesselte ihn für tausend Jahre. Er warf ihn in den Abgrund, … (Offenbg. 20:1-3, EÜ)

Von da an sind Satan die Hände gebunden. Er verliert seine Macht. Er hat kein Betätigungsfeld mehr. Jetzt herrschen die Menschen, die sich für Jesus entschieden haben. Bei seiner Wiederkunft werden sie auferweckt oder entrückt und sie herrschen mit ihm.

Tipp an einen allmächtigen Gott bzw. die Autoren, die über einen solchen schreiben: Es wäre vielleicht besser gewesen, diese Dinge vorher zu erledigen. Ein allmächtiger Gott, wenn es ihn gäbe, könnte die heilige Schrift, so sie von ihm stammte, jede Nacht auf den Himmel projizieren. Dann würden Menschen auch ohne Gewalt und Androhung von Gewalt an ihn glauben, ohne leiden zu müssen. Das ist alles frei erfunden – und nicht einmal gut erfunden.

Das ist die erste Auferstehung. Selig und heilig, wer an der ersten Auferstehung teilhat! Über solche hat der zweite Tod keine Gewalt. (Offenbg. 20:5-6, EÜ)

Schon Jesus sprach davon, dass es zwei Auferstehungen geben wird. Eine Auferstehung fürs Leben und eine fürs Gericht (Joh 5:28-29). Diese Aussage bestätigt das Buch der Offenbarung. Nachdem die Zeit, in der Satan gefesselt ist, vorbei ist, werden jene Tote auferstehen, die an der ersten Auferstehung nicht teilnehmen konnten. Mit ihnen startet Satan einen letzten Angriff. Ohne Erfolg.

Die zitierte Stelle (!) im Johannes-Evangelium besagt, dass diese beiden Auferstehungen gleichzeitig stattfinden. Wie soll man in so einer Schule etwas lernen?

Satans Angriffe sind für immer zu Ende. Seine Vernichtung ist endgültig. Auch jene Menschen werden gerichtet, die den Ruf Gottes zurückgewiesen haben.

Es gab keinen solchen Ruf und es gibt diesen Gott nicht. Idiotische Märchen wurden erzählt, und viele Leute haben sie geglaubt. Das geht endlich langsam zu Ende, jede Generation ist weniger religiös als die vorherige, und den Märchenerzählenden geht die Kundschaft aus.

Sie wurden gerichtet, jeder nach seinen Taten. Der Tod und die Unterwelt aber wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod: Der Feuersee. (Offenbg. 20:13-14, EÜ)

Das Motiv des Feuers, das alles reinigt, kommt hier wieder hervor. Es deutet darauf hin, dass die Vernichtung vollständig sein wird.

Was jetzt? Reinigung oder Vernichtung? Eigentlich egal, die Erde wurde ja schon vor vielen Kapiteln vernichtet.

Johannes schreibt vom zweiten und endgültigen Tod, aus dem es keine Auferstehung mehr gibt. Das Feuer verschlingt alles Böse und Unvollkommene auf der Erde, damit der Weg frei wird für eine umfassende Neuschöpfung. Das Wichtige ist: Gottes Ziel ist nicht die Zerstörung. Er will etwas Neues schaffen.

Hier stellen sich die Autoren der Bibelschule wieder dumm. Gäbe es einen allmächtigen und guten Gott, der mit seiner Schöpfung auf der Erde unzufrieden ist, könnte er einfach auf einem andere Planeten neu beginnen. Er müsste nicht die Erde zerstören. Aber das haben die primitiven ersten Anhänger eines Jesus-Kultes am Ende des ersten Jahrhunderts noch nicht gewusst.

Klug ist jemand, der/die das eigene Weltbild anhand neuer gesicherter Information anpassen kann. Wer alte, widerlegte Schriften als ewig gültige Wahrheit verehrt, ist … nicht klug.

Es wird einen neuen Himmel und eine neue Erde geben. Diesmal werden wir auch Zeugen der Neuschöpfung sein. Wir nehmen teil daran. Der Idealzustand wird Wirklichkeit:

Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, auch das Meer ist nicht mehr. Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel herabkommen; sie war bereit wie eine Braut, die sich für ihren Mann geschmückt hat. Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen: Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen. (Offenbg. 21:1-3, EÜ)

Nach der Vernichtung unserer Galaxie und ihrer gesamten Umgebung durch den Einschlag eines Drittels aller Sterne wird ein neues Jerusalem auf die Erde (die dann wohl tausende Lichtjahre weiter weg sein muss, weil dort, wo sie war, supermassive schwarze Löcher herumschwirren) kommen. Und wir können endlich mit Gott, dem alten Rabauken zusammenleben. Uns seine Vorhautsammlung anschauen, mit ihm darüber diskutieren, unter welchen Umständen Völkermord, die sexuelle Versklavung von Frauen und die Verbreitung von Falschinformationen richtig sind. Und wenn es keinen Tod mehr gibt, wird uns irgendwann ganz langweilig, weil wir alles schon zu oft gemacht haben. Menschen, die das zu Ende denken, wollen diese Zukunft gar nicht. Die Ewigkeit ist eine sehr lange Zeit.

Haben wir vielleicht Angst, nicht dort sein zu dürfen? Dafür haben wir wirklich keinen Grund. Egal wie kalt und furchterregend die Beschreibung der Vorgänge auf der anderen Seite der Tür ist – dies ist nur eine Seite. Auf der anderen Seite der Tür steht Jesus:

Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt als Zeugen für das, was die Gemeinden betrifft. Ich bin die Wurzel und der Stamm Davids, der strahlende Morgenstern. Der Geist und die Braut aber sagen: Komm! Wer hört, der rufe: Komm! Wer durstig ist, der komme! Wer will, empfange unentgeltlich das Wasser des Lebens! (Offenbg. 22:16-17, EÜ)

Wir sind alle eingeladen. Es liegt an uns, ob wir diese Einladung annehmen oder zurückweisen. Jetzt, in diesem Leben müssen wir uns die Wahl überlegen. Später wird es nicht mehr möglich sein. Aber das ist auch nicht notwendig. Wir können nämlich schon heute sagen: Ich komme! Das ist alles, was Jesus erwartet. Worauf sollen wir noch warten?

Aufs Ende dieser dummen Lektion vielleicht? Basierend auf wirren Phantasietexten?

Die Autoren der Evangelien haben ihrer Figur Jesus mehrmals das Versprechen in den Mund gelegt, dass die hier beschriebenen Ereignisse unmittelbar bevorstehen. Damit ist jede Glaubwürdigkeit der Story dahin. Man muss gar nicht weiter schauen. Das allein disqualifiziert schon das Christentum 1900 Jahre nach ihrer Entstehung. Dass die alten Schriften genauso sind wie erwartet – aus der Perspektive primitiver, wissenschaftsfeindlicher, ungebildeter religiöser Fanatiker geschrieben, und nur Phänomene darstellend, die in genau der Zeit bekannt waren –, ist weitere Evidenz gegen sie.

Dass schon zur Entstehungszeit der Offenbarung, Ende des ersten bis Anfang des zweiten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung, sogenannte heilige Schriften wild umgeschrieben wurden und die Autoren das gar nicht gut fanden, zeigt das Ende des Buches und damit der ganzen Bibel:

Wer etwas hinzufügt, dem wird Gott die Plagen zufügen, von denen in diesem Buch geschrieben steht. Und wer etwas wegnimmt von den prophetischen Worten dieses Buches, dem wird Gott seinen Anteil am Baum des Lebens und an der heiligen Stadt wegnehmen, von denen in diesem Buch geschrieben steht. (Offenbg. 22:18-19, EÜ)

Es ist ein gutes Gefühl, mit diesen Kapiteln durch zu sein. In der Lektion ist noch eine Tabelle von Bibelstellen zur weiteren Vertiefung, aber dieses Angebot nehme ich aktuell nicht an.

Es gibt keine abschließende Prüfung am Ende der letzten Lektion, die Fragen beziehen sich auf die Inhalte aus diesem Kapitel, also großteils die Offenbarung. Am Ende gibt es aber noch die Möglichkeit, Feedback zu geben. Ich habe mich für die gute Unterhaltung bedankt.

Ich denke, Siebenten-Tages-Adventist werde ich auf dieser Basis nicht werden. Vielleicht spricht mich eine andere Bibelschule in Zukunft mehr an.

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